Das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) hat erneut die aktuelle Ausbildungs- und Arbeits­marktsituation sowie die Arbeitsbedingungen von Kaufleuten für Spedition und Logistikdienst­leistung, Kaufleuten für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen sowie Schifffahrtskaufleuten mit dem Schwerpunkt auf das Jahr 2019 analysiert.

Dabei kommt das BAG mit Blick auf die Beschäftigungsentwicklung zu dem Ergebnis, dass sich bei der Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Jahr 2019 in allen betrachteten Berufsbildern die Entwicklung der Vorjahre in der Tendenz fortgesetzt hat und verzeichnete für die Berufsbilder der Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistung und der Kaufleute für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen eine geringe Erhöhung {1,6 und + 1,4). Auch der Anteil weiblicher Beschäftigter bewegte sich in allen Berufsbildern auf einem hohen Niveau.

Aufgrund der mit der Ausbreitung von SARS-CoV-2 verbundenen großen Herausforderungen und der Einflussnahme auf das operative Geschäft sei es zu einer maßgeblichen Einflussnahme auf die Arbeitsbedingungen und das Aufgabenspektrum der Beschäftigten gekommen. Auch habe es unternehmensseitig Hinweise gegeben, dass mit fortschreitender Dauer der Pandemie und der Maßnahmen zur Eindämmung die Leistungsfähigkeit und Zufriedenheit der Beschäftigten vor dem Hintergrund physischer und psychischer Belastungen am Arbeitsplatz und im privaten Umfeld leide. Zudem entwickelten sich die Tariflöhne laut der Behörde weiter positiv und wiesen in der Regel höhere Steigerungsraten als bei den Verbraucherpreisen auf.

Die Ausbildungstätigkeit nahm laut BAG im Jahr 2019 in allen betrachteten Berufsbildern im Vergleich zum Vorjahr ab. Während die Anzahl der Ausbildungsverhältnisse für Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistung sowie für Kaufleute für Kurier-, Express- und Postdienst­leistungen in den Jahren zuvor noch tendenziell zugenommen hatte, setzte sich bei den Schiff­fahrtskaufleuten der bereits seit dem Jahr 2009 zu beobachtende rückläufige Trend bei den Ausbildungsverhältnissen fort. Die durchschnittliche tarifliche Ausbildungsvergütung ent­wickelte sich zwar überwiegend positiv, lag allerdings teilweise unter dem Durchschnitt über alle Ausbildungsberufe.

Der DSLV Bundesverband Spedition und Logistik hat inzwischen wie gewohnt zu den jüngsten Ausbildungsstatistiken des Jahres 2020 des DIHK Deutscher Industrie- und Handelskammertag sowie des BIBB Bundesinstitut für Berufsbildung ausführlich berichtet (DSLV-RS 071/2021/a und DSLV-RS 217/2020/a).

Die jüngere Arbeitsmarktentwicklung, so die Behörde weiter, stand wesentlich unter dem Einfluss der Corona-Krise. In allen Berufsbildern sei es von März bis etwa August 2020 zu einem deut­lichen Anstieg der Arbeitslosen gekommen. Kaufleute für Spedition und Logistikdienst­leistung zählten demnach zu jenen Berufsgruppen in der Verkehrs- und Logistik­wirtschaft, die infolge der Krise die höchsten absoluten Arbeitslosenanstiege verzeichneten. Parallel dazu sank teilweise die Anzahl der bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) gemeldeten offenen Stellen. Die Arbeitslosenzahlen seien im Jahresverlauf 2020 dann wieder etwas zurückgegangen. Die Anzahl der Arbeitslosen und der Arbeitsuchenden habe zuletzt deutlich über der Anzahl der bei der BA gemeldeten offenen Stellen gelegen.

Die „Auswertung der Arbeitsbedingungen in Güterverkehr und Logistik 2020-II- Kaufmännische Berufe –“ kann hier heruntergeladen werden.