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LPI 2018 der Weltbank: Deutschland ist erneut „Logistik-Weltmeister“

Deutschland belegt im globalen Ranking des Logistics Performance Index 2018 (LPI 2018) der Weltbank den ersten Platz unter insgesamt 160 Staaten. Damit ist Deutschland wie schon in den Jahren 2010, 2014 und 2016 erneut „Logistik-Weltmeister“. Der Index basiert auf den Ergebnissen einer Umfrage unter rund 900 Logistikern und wurde im Rahmen des Weltbankberichts „Connecting to Compete - Trade Logistics in the Global Economy - 2018“ veröffentlicht. Dieser Bericht erschien erstmals 2007 und wurde nun zum sechsten Mal herausgegeben.

 

Die Top Ten des LPI 2018 werden neben Deutschland von weiteren sieben europäischen Ländern dominiert: Schweden (Rang zwei), Belgien (drei), Österreich (vier), Niederlande (sechs), Dänemark (acht), Großbritannien (neun) und Finnland (zehn). Japan, das 2016 noch Rang 12 belegte, ist in der aktuellen Rangliste auf den fünften Platz vorgerückt und hat dort Singapur ersetzt, das aktuell Rang 7 belegt. Neben Japan haben Dänemark (2016: Rang 17) und Finnland (2016: Rang 15) den Sprung unter die Top Ten geschafft.

 

Dabei liegen die Bewertungen innerhalb der Top Ten nur wenige Zähler auseinander. Zwar ist der Abstand zwischen Deutschland (Indexwert 4,20) und dem Zweitplatzierten Schweden (Indexwert 4,05) verglichen mit 2016 diesmal relativ groß. Allerdings liegt Finnland mit nur 0,23 Punkten Abstand zu Deutschland auf dem zehnten Platz.

 

Mit dem LPI 2018 wird die Leistungsfähigkeit der Logistik in 160 Ländern auf einer Skala von eins (niedrig) bis fünf (hoch) beurteilt. Die Länderbewertungen erfolgten anhand der in der nachfolgenden Tabelle genannten Indikatoren. Der aktuelle Bericht der Weltbank fasst auch die LPIs der letzten vier Ausgaben (2012, 2014, 2016 und 2018) zusammen. Dabei wurde für jedes Land ein aggregierter Wert berechnet, bei dem die aktuelleren LPI-Werte stärker gewichtet wurden als die älteren. Auch hier liegt Deutschland auf dem ersten Platz, gefolgt von den Niederlanden und Schweden. Die Platzierung Deutschlands bei den einzelnen Bewertungskriterien ergibt sich aus der Tabelle.

 

IndikatorenLPI-Rang
2018
LPI-Rang 2012-2018
Leistungsfähigkeit der Zollabfertigung11
Qualität der Handels- und Transportinfrastruktur11
Zugang zu wettbewerbsbestimmten Preisen für internationale Verladungen44
Logistikkompetenz und Qualität der Logistikdienstleistungen11
Tracking und Tracing von Sendungen21
Pünktlichkeit von Sendungen31

 

Die Weltbank weist in ihrem Bericht darauf hin, dass dem Index in seiner Aussagekraft Grenzen gesetzt sind. Einerseits sei die Beurteilung des logistischen Umfelds sowie der Zusammenarbeit mit staatlichen Behörden in armen Ländern durch international agierende Speditionen möglicherweise nicht immer repräsentativ. Andererseits spiegeln sich in der Beurteilung von Binnenstaaten möglicherweise Probleme der über Nachbarländer führenden Transitrouten wider. Bei einer Interpretation der Platzierungen muss zudem berücksichtigt werden, dass die Unterschiede der Indexwerte zwischen den einzelnen Platzierungen sehr gering sind, also auch geringste Unterschiede in der Beurteilung viele Ränge Abstand bedeuten können.

 
Der Logistikleistungsindex der Weltbank liefert dennoch eine tragfähige Datenbasis für einen globalen Vergleich logistischer Leistungsfähigkeit. Er wird von der International Federation of Freight Forwarders Associations (FIATA) und vom Deutschen Speditions- und Logistikverband (DSLV) unterstützt. Der aktuelle Bericht (in englischer Sprache) steht auf der Homepage der Weltbank unter http://lpi.worldbank.org/ zum Download bereit.

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BVN Bildungswerk Verkehrsgewerbe Niedersachsen e.V.